Corona-Folgen für Flensburger Frauen

Corona-Folgen für Flensburger Frauen

Gleichstellungsausschuss am 10.06.2020

Hier die kurze Zusammenfassung von Herman:
Die Corona-Krise war ebenfalls Thema im Gleichstellungsausschuss. Wichtige Punkte hatte die Gleichstellungsbeauftragte Verena Balve in einer Mitteilungsvorlage zu Frauen in Notlagen zusammengefasst. Zum Thema „Häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen“ wurde darauf hingewiesen, dass Frauenhaus derzeit 17 Frauen betreut, für weitere 10 ist Platz in externen Unterkünften bereitgestellt worden, der auch nahezu in Anspruch genommen wird.

Die Beratungsstellen Frauennotruf und Frauenmantel melden steigenden Beratungs-bedarf und haben coronabedingt ihre Beratungsformen angepasst. Die Beratung von ProFamilia bei ungewollten Schwangerschaften ist auch weiterhin gewährleistet.
Derzeit gibt es nur eine Praxis für Schwangerschaftsabbrüche in Flensburg.

Die Ausschussvorsitzende Karin Haug (SSW) machte deshalb deutlich, wie wichtig auch in Zukunft die Fortsetzung des Angebotes von klinischen Abbrüchen ist. In der Arbeits-welt tragen oft Frauen die derzeit erhöhten Belastungen bei sog. „system-relevanten“ Berufen, z.B. in der Pflege, in Kitas, bei der Gebäudereinigung oder im Handel.
Viele Frauen in Mini-Jobs haben ihre Arbeit verloren; genauere Zahlen sollen noch nachgereicht werden. Hier die gesamte Mitteilungsvorlage lesen.

Zur Frage der häuslichen Gewalt gegen Frauen legte Hr. Bölck von der Flensburger Polizei aktuelle Zahlen vor: Es gab im Zeitraum 16.03.-19.05.2020 insgesamt 37 aufgenommene Strafanzeigen zu häuslicher Gewalt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 54. Hr. Bölck setzte diesen Rückgang in den Zusammenhang von generell ca. 30 Prozent weniger Straftaten in Flensburg als im Vorjahreszeitraum.

Die Fertigstellung eines Flyers zum Thema „Diskriminierungsfreie Werbung“ steht kurz vor dem Abschluss. Darin werden alle Flensburger*innen ermutigt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ggf. im Stadtbild oder an Verkaufsorten erscheinende Werbung mit diskriminierendem Inhalt dem Gleichstellungsbüro mitzuteilen.