Erfreulich: Aktiv-Bus macht das Sozialticket zur Strategie-Option

Erfreulich: Aktiv-Bus macht das Sozialticket zur Strategie-Option

Beim 2. Treffen des Strategie-Prozesses für die Flensburger Aktiv-Bus standen die Nahverkehrsplanungen der Stadtverwaltung und von Aktiv-Bus bis 2025 im Mittelpunkt. Während die Verwaltung vornehmlich einige Schwerpunkte aus dem Masterplan Mobilität erläuterte (u.a. City-Bus, Parkraumbewirtschaftung, Busspuren und Vorrangsampelschaltungen), wartete Aktiv-Bus mit einer „kleinen Überraschung“ auf:
In ihrem 5-Jahres-Entwurf tauchten nicht nur dichtere Taktzeiten, Linienergänzungen, Mehrbedarf bei Bussen und Personal sowie Kosten-Eckpunkte auf, sondern auch…
das Sozialticket!

Nachdem Herman als Vertreter der Linksfraktion das Sozialticket schon beim 1. Treffen als Teil einer notwendigen „sozialen Dimension“ für die Aktiv-Bus-Strategie hervorgehoben hatte, wurde es nun zu einem Schwerpunkt der Diskussion. Dabei ging es zumeist um den Finanzierungsrahmen, grundsätzlich in Frage gestellt wurde es von niemandem in der Diskussion. Herman hob hier nochmals die besondere, auch finanzielle Verantwortung der Stadt für eine soziale Prioritätensetzung hervor.

Von politischer Seite war über ein Jahr lang in dieser Sache nicht mehr viel zu vernehmen gewesen. Deshalb hatte die Flensburger Linksfraktion im Juni einen Antrag zur Einführung eines Sozialtickets eingebracht, um ein deutliches politisches Dringlichkeitssignal zu setzen. Auch wenn der Antrag von keiner anderen Partei unterstützt wurde, hat er wohl dazu beigetragen, das Sozialticket-Thema in der Diskussion über den Nahverkehr ganz nach oben zu befördern.

Von einem Vertreter einer anderen Fraktion wurde „plötzlich“ (und etwas hektisch) sogar Eile angemahnt… Links wirkt also! – Allerdings sollte es hier nicht um den Wettlauf gehen, sondern um eine solide Basis für ein Sozialticket, war der Diskussion zu entnehmen. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass das Prinzip der „schwarzen Null“ nicht mehr in die Strategie von Aktiv-Bus aufgenommen wird. Und wegen der Sozialticket-Diskussion wird eine Änderung der Fahrpreis-Struktur sehr wahrscheinlich; „kostenfreier Nahverkehr“ wird daher in den nächsten 5 Jahren nicht Teil der Strategie sein.