Linksfraktion: „Auf das Sozialticket haben viele Menschen lange gewartet“

Nur sechs Wochen nach der Einführung wird das Flensburger Sozialtickets bereits als Erfolg gewertet
„Das Sozialticket läuft ausgesprochen gut“, so formulierte es ein Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs für Stadtentwicklung bereits am 1. Februar in der Sitzung des Planungsausschusses. Nun, zwei Wochen später, bestätigt der Geschäftsführer der Flensburger Busgesellschaft Aktiv-Bus, Paul Hemkentokrax, dies gegenüber dem Flensburger Tageblatt: „Das Sozialticket wird sehr gut angenommen.“ Es würden sowohl Neukunden erreicht werden als auch Personen, die schon in der Vergangenheit regelmäßig mit dem Bus fuhren und jetzt finanziell entlastet werden, schreibt die Zeitung (der Artikel ist bisher nur online lesbar).
„Genau das haben wir erhofft und erwartet, als wir im letzten Sommer die 50-prozentige Ermäßigung im Rat beantragt haben. Schon 2019 hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass bei einem Sozialticket nur ein solcher Ermäßigungssatz attraktiv ist. Die dann 2021 von der Verwaltung vorgelegten 33 Prozent Ermäßigung waren enttäuschend und hätten schon vor einer Einführung das Aus für ein Sozialticket bedeutet.“
Frank Hamann, Mitglied des Planungsausschusses und Vorsitzender der Linksfraktion
Die Flensburger Linksfraktion freut sich über die positive Annahme des neuen Sozialtickets und dass dadurch auch neue Fahrgäste erreicht werden konnten. Herman U. Soldan-Parima, sozialpolitischer Sprecher der Linksfraktion, meint dazu: „Natürlich freuen wir uns darüber, dass unser Antrag vom letzten Sommer das jetzt so erfolgreiche Sozialticket erst möglich gemacht hat. Aber noch viel mehr freuen wir uns für die vielen Menschen, die im Alltag jeden Euro zweimal umdrehen müssen und sich jetzt das Busfahren eher leisten können – das ist der eigentliche Erfolg! Und das zeigt doch, dass viele auf so ein Ticket geradezu gewartet haben.“
Dass die Stadt nur 100.000 Euro für das Sozialticket im laufenden Jahr eingeplant hat, beobachtet die Ratsfraktion DIE LINKE aufmerksam und kritisch: „Es wäre ein Unding, wenn das Sozialticket plötzlich stoppen müsste oder womöglich teurer würde, nur weil die Finanzmittel dafür zu knapp angelegt sind!“, merkt Frank Hamann an und fügt hinzu: „Wir stehen schon in den Startlöchern, um mit einem Antrag auf Fortführung des Sozialtickets zu den jetzigen Bedingungen dieses Angebot auch für die Zukunft zu sichern.“
Die Freude der Linksfraktion äußert sich auch darin, dass klimapolitische und soziale Aspekte sich zusammen positiv auf die Zukunft des Nahverkehrs auswirken: „Mehr Fahrgäste zu erschwinglichen Preisen in unsere Stadtbusse zu bekommen, ist gut fürs Klima und gut für die angespannte soziale Situation in der Stadt“, sagt Herman U. Soldan-Parima. „Deswegen haben wir mit beiden Themen für das Sozialticket argumentiert – und wir werden das auch in den kommenden Debatten um niedrigere Fahrpreise tun. Preisgünstiger Busfahren ist kein Verlust für Aktiv-Bus, sondern durch höhere Fahrgastzahlen auf mittlere Sicht ein Gewinn für die ganze Stadt!“
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