Neues vom Flensburger Ostufer…?

Neues vom Flensburger Ostufer…?

Pressemitteilung der Ratsfraktion DIE LINKE Flensburg:

Ja, Flensburg braucht viele neue Wohnungen – und die seit gut einem Jahr andauernde Debatte um die Neugestaltung des Ostufers für Wohnbebauung könnte dafür wichtige Türen öffnen. Das ist ein Hoffnungsschimmer. Die Flensburger Stadtplanerin Takla Zehrfeld spricht von 1.000 neuen Wohnungen, die dort entstehen sollen. Ein wichtiges Signal. denn insgesamt fehlen in der Stadt ja über 5.000 bezahlbare Wohnungen! Die jüngsten Workshops und Beteiligungsversammlungen könnten hier also vielleicht etwas „Butter bei die Fische“ geben.

Ob es sich dabei allerdings wirklich um gute „Butter“ handelt oder womöglich nur um minderwertiges Bratfett, hängt aber nicht nur von der geplanten Informationsoffensive ab… Die umstrittene Hafenverlegung auf die Westseite, für die sich die Verwaltung und eine Ratsmehrheit aus SPD, CDU, Grünen und FDP stark machen, wurde bei diesen Treffen nämlich ausgeklammert.

„Das ist nicht hinnehmbar“, erklärt dazu Frank Hamann, Fraktionsvorsitzender der Flensburger LINKE-Fraktion, und fügt hinzu: „Wir machen Pläne für das Ostufer und hoffen auf dringend benötigte Wohnungen, ohne über die Hafenverlegung zu sprechen? Das könnte im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen, dass erst das Ostufer durchgeplant und dann der Hafenumzug plötzlich ‚alternativlos’ wird. Unter Transparenz verstehen wir LINKE etwas ganz anderes!“

Die Ratsfraktion DIE LINKE lehnt außerdem den ungebändigten Glauben an die private und profitorientierte Immobilienwirtschaft ab. Es steht zu befürchten, dass womöglich wieder erst die „Bettchen für private Investoren bereitet“ werden sollen, wie es die LINKE-Ratsmitglieder Frank Hamann und Lucas Plewe schon  im Frühjahr 2019 ausgedrückt haben – und das, bevor ein umfängliches Hafenkonzept auf dem Tisch liegt.

„Wir dürfen die Neugestaltung des Ostufers nicht auf Kosten der Neu- und Nordstadt betreiben!“, erklärt Herman U. Soldan-Parima, bürgerschaftliches Fraktionsmitglied. „Das wäre eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten und läuft auf eine unakzeptable Verkehrs- und Umweltbelastung dieser ohnehin belasteten Stadteile hinaus. Wir dürfen keinen träumerischen Blick auf ein neues Ostufer haben und dabei die Menschen auf der Westseite abhängen. Das wäre unverantwortlich!“

Es ist vorsätzlich falsch, jetzt ohne die Hafen-Diskussion in die Ostuferplanungen einsteigen zu wollen. Hier wird wohl gerade der zweite Schritt vor dem ersten gemacht, ähnlich wie bei der Hafen-Debatte im letzten Jahr auch. Und dieser erste Schritt wird dann zum dritten oder vierten, weil „wir“ ja gerade so schön fürs Ostufer planen. – Da fehlt wieder einmal Transparenz und Ganzheitlichkeit, eventuell mit bitteren Konsequenzen. Bisher also nicht viel „Neues“…