PM Sozialticket

Pressemitteilung der Ratsfraktion DIE LINKE Flensburg:
Her mit dem Sozialticket – es nutzt der gesamten Stadt!
Ein Sozialticket zum halben Preis einer regulären Monatskarte würde für Berechtigte 24,75 Euro kosten – ein Preis, der für viele Menschen sicherlich wesentlich erschwinglicher wäre als der Normalpreis fast 50 Euro. – Bei der Stadt Flensburg würde die Einführung eines solchen Sozialtickets mit etwa 1,25 Millionen Euro zu Buche schlagen, teilte die Stadtverwaltung in einer ersten Berechnung mit.
„Bereits im Kommunalwahlprogramm von 2018 hat DIE LINKE ein Sozialticket gefordert“, sagt Ratsherr Lucas Plewe und ergänzt: „Es ist wichtig, dass endlich erkannt wird, dass Mobil-Sein ein Grundrecht für alle sein sollte. Für uns ist die Forderung nach einem Sozialticket zum halben Preis ein guter Anfang. Auf längere Sicht kann dies aber nur der erste Schritt hin zu einem komplett kostenlosen Nahverkehr sein.“
Die Ratsfraktion DIE LINKE Flensburg nimmt die Fakten der Verwaltung positiv zur Kenntnis: „Ein Flensburger Sozialticket hat aktuell für uns einen sehr hohen Stellenwert. Es ist schon lange überfällig, um vielen Menschen mit niedrigen Einkommen und Renten eine kostengünstigere Mobilität zu ermöglichen!“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Frank Hamann und fügt hinzu „Das ist übrigens auch deshalb so wichtig, um an gesellschaftlichen Veranstaltungen sowie Kultur- und Freizeitangeboten teilnehmen zu können. Für uns haben alle Menschen ein Recht darauf – egal, wie dünn die Geldbörse ist.“
Wie wichtig preiswerte oder kostenlose Fahrkartenpreise sind, zeigt die Tatsache, dass beinahe jede/r Vierte (22%) Anspruch auf das neue Ticket hätte. Diese Zahl macht die problematische Sozialstruktur unserer Stadt deutlich, weil die Zahl von Hartz-IV-, von Niedriglohn-EmpfängerInnen oder von SeniorInnen mit zu geringen Renten überdurchschnittlich hoch ist. Für uns LINKE ist es nicht hinnehmbar, dass fast 20.000 Menschen sich regelmäßige Busfahrten gar nicht oder nur schwer leisten können.
Ein Sozialticket ist zugleich eine wichtige soziale Investition, die allen FlensburgerInnen zugute kommt – bei einem attraktiveren Busangebot noch dazu mit einem positiven Klimaeffekt, meint Herman U. Soldan, bürgerschaftliches Fraktionsmitglied, und ergänzt: „Sollte angesichts des Millionenbetrages nun wieder der Spar-Reflex in der Verwaltung oder bei den politischen Mitbewerbern einsetzen, wäre das ein peinliches Eingeständnis dafür, dass Busfahren auch weiterhin für viele Menschen ein großes Kostenhindernis bleiben soll.“
Die Ratsfraktion DIE LINKE wird sich daher für die Einführung des Sozialtickets stark machen und bleibt dabei, dass Ausgaben der Stadt vorrangig für die materiell Schwächsten geleistet werden sollten. „Da haben millionenschwere Parksanierungen, Gartenschauen und ähnliches Chi-Chi erstmal zurückzutreten – und unbezahlbare und unsinnige Hafenverlegungen erst recht!“, macht Frank Hamann deutlich. „Schwerpunkt muss jetzt sein, für ein soziales und klimafreundliches Flensburg sorgen“, fügt er hinzu.